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Christen in Corona

Krisen bleiben in keiner Beziehung aus. Ob in Freundschaften, Vereinen, am Arbeitsplatz. Das ist einfach so.
Was passiert mit einem Menschen, wenn er in einer Krise steckt?
Ich kann nur mich als Beispiel nehmen. Ich werde nervös, verliere das Vertrauen und bekomme Angst … und das größte Übel: ich möchte, wenn es um einen Konflikt mit einer anderen Person geht, als die „Bessere“ hervorgehen. Du auch? 🙂

Ich denke, Jesus hat aber gerade in Krisen den besten Plan für uns, nämlich:

dass wir aus jeder Krise zusammen mit Ihm als Sieger hervorgehen. Sein Sieg sieht anders aus!

Wie kann man das verstehen? Ich versuche mal, es mit meinen Worten zu beschreiben. Klar können Nichtchristen auch durch Krisen gehen und sie wunderbar meistern, aber wenn du Jesus dein JA gegeben hast, dann hat er viel mehr für dich geplant.

Warum schreibe ich das alles?

Gerade jetzt stecken wir ja alle miteinander in der Krise.
Wie gehen wir Christen damit um?
Findest du nicht auch, dass es teilweise richtig erschreckend ist, wie jetzt, wo wir eigentlich Friedensbringer sein sollten, genau das Gegenteil passiert?

Wir sind alle unfertig.
Wir sind alle auf dem Weg und nicht perfekt.

Früher, als ich bekehrt wurde, dachte ich jedes Mal, wenn ich eine Nonne sah (da war es halt am offensichtlichsten, dass sie Jesus folgt), ohhh, die hat es geschafft. Sie führt bestimmt ein tolles Leben an Gottes Hand. Frei und als Königskind.
Heute weiß ich, dass KEIN Christ das zu 100% weiß. Wir arbeiten alle daran, eben bis uns der Vater holt, und wir totale Erlösung erfahren werden. Das ist unsere Hoffnung.
Der eine hat eben mehr Angst, als der andere, der eine ist eben misstrauischer als der andere. Es gibt Menschen, die haben ein Problem damit, Verantwortlichen zu vertrauen, andere vertrauen blind.

Was passiert gerade? Es wird gestritten. Und ich habe manchmal den Eindruck, dass die Christen am meisten streiten. ☹ Von Empathie ist wenig zu sehen.

Viele fühlen sich in ihrem Glaubensleben furchtbar eingeschränkt. Gottesdienste fielen aus, und die ganzen Auflagen, die gerade jetzt in der Kirche so furchtbar ausschauen, treiben sie zum Aufschrei.

Andere sind vorsichtig, achten auf die Regeln und oft trauen sich nicht mehr unter die Leute, weil sie denken, sie könnten angesteckt werden oder andere anstecken.

Und diese beiden Lager greifen sich jetzt an. Gnadenlos.
Wer ist der bessere Christ? Wer liebt Jesus mehr? Geht es nicht im Grunde darum?

Ich muss sagen, dass ich da ziemlich in der Mitte stehe. Klar hat Jesus den Leprakranken berührt und geheilt. Klar hat er die Menschen dazu aufgerufen, Gott zu vertrauen. Aber Jesus war vollkommen! Nicht wie wir, unfertig. Er war frei von Angst und wusste von Herzen, dass unser Vater die Menschen heilen würde, für die er betete. Ich weiß das nicht immer, sonst würde ich den ganzen Tag nichts anderes tun, als das.

Aber ich weiß von Herzen, Gott liebt mich trotzdem. Und er liebt gerade meine Unvollkommenheit.

Lass dir bitte von niemandem, wirklich niemandem deine Beziehung zu Jesus schlecht reden! Nur Jesus kenn dein Herz und deine Liebe zu ihm und nur du spürst seine Sehnsucht zu dir. Niemand anderer.

Urteile auch du nicht über den Glauben anderer.
Du weißt gar nichts darüber!
Das ist Fakt und unchristlich.

Wie wäre es denn, wenn wir uns jetzt wirklich fragen würden, warum wir so fühlen, wie wir fühlen und denken, wie wir denken. Gehen wir dem auf den Grund und versuchen, dem Frieden nachzujagen und gemeinsam durchzugehen, beginnend bei uns selbst!

Wir wissen doch, dass Jesus in unserem Herzen verwurzelt ist. Wissen wir das? Was kann man uns dann nehmen?

Nur unsere eigene Sünde trennt uns doch von Gott. Nur wir selbst haben es in der Hand, nicht die anderen. Es macht uns auch nicht zu besseren Christen, wenn wir nur immer das sehen, was wir meinen besonders gut zu können und andere eben daran scheitern.

Ich wünsche uns viel Gottvertrauen ❤


Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Johannes 16:33 | LUT

Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.

Philipper 4:6-7 | LUT

Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 5:9 | LUT

Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.

1 Petrus 3:10-11 | LUT

Und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

Kolosser 3:13 | LUT

Über die Sehnsucht

Letzte Woche habe ich in der Messe eine interessante Predigt u. a. über die tiefe Sehnsucht des totalen Angenommenseins gehört.

Den ganzen Tag ging ich mit diesen Worten „schwanger“ und kam letztendlich am Abend zu dem Gedanken

„Wenn du erwartest, dass jemand deine tiefste Sehnsucht stillt, so ist das vergeblich“.

Dieser Gedanke mag möglicherweise etwas vorwurfsvoll klingen, aber er ist absolut nicht so gemeint. Im Gegenteil. Dieser Gedanke kann vielleicht dich und sogar deine Beziehungen retten.

Ob du nun jetzt ein tiefsinniger Mensch bist, oder jemand, der recht kopflastig und wissenschaftlich geprägt ist, denke ich ist in der Sehnsuchtsfrage irrelevant. Vielleicht spüren Menschen, die sich besser auf Sinnfragen einlassen können, die Sehnsucht intensiver? Ich glaube aber, in jedem Menschen, ganz egal welchen Charakter er hat, ist das tiefste Grundbedürfnis des totalen Angenommen- und Geliebtseins vorhanden. Und es möchte gestillt werden. Vielleicht haben uns auch gewisse Lebensumstände geprägt und uns davon abgehalten, danach zu suchen?

Was heißt es eigentlich zu wissen, dass man total angenommen und geliebt ist?

  • Zu wissen, dass man nichts leisten braucht, um geliebt zu werden
  • Zu wissen, dass man OK ist, so wie man ist, mit allen seinen Fehlern und Schwächen.
  • Zu wissen, dass Meinungen über dich durch andere Menschen nicht die Wahrheit sind.

Autsch. Wissen wir das? Ich nicht immer.

Besonders merken wir, dass wir kläglich daran scheitern, wenn wir uns mit Menschen im ganz normalen Alltag beschäftigen, egal ob wir real oder in den Medien unterwegs sind. Gerade jetzt, wo es viele verschiedene Meinungen über Corona gibt, fällt es am meisten auf. In den Medien wird es einem besonders leicht gemacht, seine Meinung kund zu tun und Dampf abzulassen. Wie oft fühlen wir uns angegriffen, wie oft wird an unserem Ego gekratzt, wie oft urteilen wir selbst über andere und lassen selbst Dampf ab??

Es gäbe die Möglichkeit, sich abzuschotten von der Welt und einen auf „Lonesome Rider“ zu machen, oder es gäbe die Möglichkeit, zum Leben mit all seinen Facetten “JA“ zu sagen und im Gegenzug meiner tiefsten Sehnsucht auf dem Grund zu gehen.

Aber wie?

Vielleicht ist es eine gute Methode, unsere innersten Reaktionen auf Kritik, nicht erfüllter Wünsche, anderer Meinungen, einmal nicht kleinzureden oder wegzustoßen, á la „so bin ich halt mal“, sondern sie bewusst zu erkennen und aufzuschreiben. Erstmal sind sie OK und dürfen angenommen werden, so wie sie kommen. Wir Christen bitten den Heiligen Geist darum, uns aufmerksam zu machen, wenn wir „falsch“ reagieren. Dieses falsch reagieren schadet anderen und uns selbst, und das will, glaube ich, keiner.

Kleine Beispiele sind:

  • Deine Kinder benehmen sich unmöglich und du schreist sie an.
  • Dein Ehepartner merkt nicht, wenn es dir schlecht geht und du bist enttäuscht und wendest dich ab.
  • Deine beste Freundin zieht es vor, sich mit jemand anderem zu treffen, und du machst es beim nächsten Mal genauso.
  • Es regnet und du lässt dir den ganzen Tag vermiesen.

Nimm deine Verletztheit, die du dir bewusst notiert hast, mit in eine Stille. Nimm diese Gefühle und geh durch. Du wirst sehen, am Ende landest du immer dort:

Meine Sehnsucht liegt ganz woanders. Nämlich tief im Herzen.

Doch wer kann diese Sehnsucht stillen und mich frei machen von all den schädlichen Reaktionen?

Stell dir vor, du hast einen Freund. Jemand, der weiß, warum du mit Wut, Eifersucht oder Jähzorn reagierst. Der Freund urteilt nicht über dich. Er sieht dich verständnisvoll und total gelassen an und möchte dir helfen. Er kann sogar deine Herzenssehnsucht stillen. Wow, oder?

Lässt du dich darauf ein?

Es gibt diesen einen Freund. Jesus. Ja, es gibt ihn tatsächlich. Für viele ist es nicht leicht, sich darauf einzulassen. Gerade auch dann nicht, wenn das Leben einigermaßen gut läuft. Aber ist es nicht so, dass fast alle Menschen, die dem Sterben Nahe sind, Gott plötzlich im Kopf haben?

Lass Ihn nicht dein letzter Anker sein. Er möchte, dass du JETZT lebst. Richtig lebst! Und Er möchte, dass du weißt, dass du ein Königskind bist!

Wenn du dich darauf einlassen kannst, wirst du Seinen Frieden und Seine Liebe spüren dürfen. Er ist sehr sanft, aber er lässt sich auch nicht davon abhalten, tief in dein Herz zu kommen, um deine Verletzungen zu heilen. Er kennt dich und weiß genau, wie viel du aushältst. Er überfordert dich nicht.

Je mehr du Ihm vertraust, je mehr du es zulassen kannst, deine bitteren Wurzeln heilen zu lassen, umso mehr kann der Segen und Seine Liebe fließen.

Versuche es. Lass dich darauf ein und komm zu Jesus an einem ungestörten sicheren Platz, und erzähl Ihm mit deinen eigenen Worten, was dir auf dem Herzen liegt. Erzähl Ihm auch von deinen Zweifeln und bitte Ihn, dir zu helfen.

Das ist übrigens Gebet.

Vielleicht hast du es anders gelernt, aber das ist beten. Ein Gespräch von Herz zu Herz mit jemandem, der dich bedingungslos lieb hat.

Wie kann sich diese Erfahrung im Alltag äußern?

Ganz einfach: Du machst dein Umfeld nicht mehr für dein Glück verantwortlich.

In dir fängt etwas an zu wachsen. Ein tiefer Frieden, ein Gehaltensein, eine beständige Freude über das Leben. Du wirst nicht mehr so leicht aus der Bahn geworfen, wenn etwas nicht so läuft, wie du dir das vorstellst.

Zurück zu den Beispielen:

  • Du wirst fähiger, erst mal einen Schritt zurückzugehen, bevor du deine Kinder anschreist
  • Du redest vielleicht mit deinem Partner darüber, wenn du ein Umarmung brauchst (er kann das nicht immer riechen)
  • Du fragst deine beste Freundin, ob du mitkommen kannst, oder bestenfalls freust du dich für sie und wünscht ihr Spaß.
  • Du freust dich bei Regenwetter über Dinge, die du schon lange tun wolltest. Etwas Kreatives? Ein schöner Film? Umdekorieren?

Die Liebe als „Frucht des Heiligen Geistes“

Beim Durchscrollen der Sozialen Medien entsteht immer wieder der Eindruck, dass mehr gehasst als geliebt wird. Wenn du denkst, Liebe ist der Welt fremd, habe ich gleich einmal eine gute Botschaft:
Wenn man „Liebe“ in Google eingibt, erscheinen 390.000.000 Ergebnisse.
Wenn man „Hass“ eingibt, erscheinen 26.300.000 Ergebnisse.
Also so ganz fremd ist uns der Begriff nicht.

Doch was ist die Liebe, so wie sie die Welt kennt?
Stellen wir uns einfach mal ein Liebespaar vor.
Am Anfang, beim ersten Feuer, ist das einfach. Da ist die Liebe noch ungetrübt, wobei ich da eher zum „Verliebtsein“ tendiere, eher eine Art Begeisterung, aus der dann später die Liebe wächst oder wachsen kann.

Wenn alles passt, und sich man eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann, möchte man diese Beziehung halten.

Jeder sehnt sich nach Liebe und jeder sehnt sich nach etwas, worauf man bauen kann. Liebe ist ein Grundbedürfnis.

Doch je nach dem, was in ehemaligen Beziehungen oder im Leben zuvor mit einem passierte, kommen möglicherweise komische Methoden ans Licht, um diese Liebe halten zu wollen.

Man reagiert zum Beispiel:

  • eifersüchtig, wenn man denkt, der Partner fühlt sich zu einer anderen Person mehr hingezogen,
  • bockig bei Kritik, weil man perfekt sein möchte, und der einzig richtige Partner
  • mit Vereinnahmung, weil man möchte, dass der Partner möglichst viel Zeit mit einem verbringt
  • mit Aufwiegen von Dingen, die man füreinander tut, um die Liebe zu messen und zu vergleichen.

Das alles gilt übrigens auch in Freundschaften. Das kennt doch irgendwie jeder, oder? Und zur Beruhigung: das alles ist total menschlich. Menschlich heißt aber noch lange nicht, dass es gut ist.

Die Liebe, wie sie uns Gott durch Jesus zeigen möchte, ist anders. Es heißt in einem Lied „eine Liebe, wie die Welt sie nicht kennt.“

Eine Liebe, die frei ist, eine Liebe, die frei macht, eine Liebe, die uns Liebestaten vollbringen lässt, ohne sie zu zählen und ohne Anstrengung. Eine Liebe, die Grenzen achtet!

All unsere menschlichen Versuche, mit der wir eine Beziehung oder Freundschaft aufrechterhalten möchten, machen das Gegenteil: sie engen ein und machen uns anstrengend, saugen uns und andere aus und machen uns beziehungsunfähig.

Wenn du einen christlichen Weg gehst, solltest du schon gehört haben, dass du Jesus in den Mittelpunkt deines Lebens stellen sollst. Über allem. Über deine Familie, über deinen Partner und zwischen jeden und allen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das ein wirklich krasser Schritt ist, den man immer und immer wieder machen muss. Ganz bewusst. Ich habe auch beim ersten Mal tatsächlich etwas gebraucht, und für meinen Mann war es richtig, richtig komisch, dass da jetzt noch jemand in meinem Leben eine Rolle spielt. Und zwar eine sehr große. Die Größte.

Doch was passiert da eigentlich, wenn man das tut? Als erstes wurde mir klar, dass mein Gegenüber schlicht und ergreifend nicht mein „Eigentum“ ist. Es wurde mir irgendwie klar, dass mir mein Partner von meinem Vater im Himmel anvertraut wurde. Als ein nicht selbstverständliches Geschenk.
Und da Gott ja keine Schwiegersöhne und Enkelkinder hat, konnte ich meine Lieben mit einem anderen Blick sehen. Es wurde mir klar, dass sie alle Kinder Gottes sind.

Kinder Gottes, die

  • ihren eigenen Weg gehen
  • ihre eigenen Fehler machen
  • ihre eigenen Charaktereigenschaften haben
  • ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse haben
  • ihre eigenen Verletzungen haben
  • ihren Freiraum brauchen
  • verletzlich sind
  • Heil und Barmherzigkeit brauchen
  • ihre eigene Liebesgeschichte mit dem Vater haben

Wie Gott liebt, das lesen wir in der Bibel. Denken wir nur einmal an den „Barmherzigen Vater“ oder daran, dass Gott seinen einzigen Sohn geopfert hat. Für dich und mich, für deine Familie, für deine Partner und für alle Menschen!
Er liebt, ohne uns vereinnahmen zu wollen.
Eine Liebe voller Leichtigkeit, voller Barmherzigkeit, voller Mitgefühl und voller Vergebung.


„Liebt einander“, das ist unser Auftrag von Gott und das ist die Liebe, nach der wir uns alle ausnahmslos sehnen.
Bitten wir den Heiligen Geist täglich aufs Neue um die Frucht der Liebe, und lasst uns so miteinander umgehen, wie es Jesus uns vorgemacht hat! Nicht nur im nahen Umfeld.
Lasst es zu, dass Gott die alten Wunden heilt, und dass negative Verhaltensformen, wie Eifersucht, Neid, Hass, Missgunst, Manipulation bald der Vergangenheit angehören, und wir frei werden davon.
Bitten wir den Heiligen Geist jeden Morgen darum, uns Stolpersteine vor die Füße zu werfen, wenn wir schlecht miteinander umgehen!

Deine Zeit ist jetzt!

In der letzten Zeit macht mich etwas sehr nachdenklich, und zwar geht es um meine ältesten Geschwister im Glauben. Die Senioren.

Wie oft hören wir von ihnen: „Meine Zeit ist vorbei – jetzt sind die Jungen dran!“.
Warum denkt man bei dem Begriff „Berufung“ immer nur an junge Menschen? Ist man nicht im Alter auch noch ein Kind Gottes? Irgendwie ist es so, als ob Sie mit dem Fragen nach dem Willen Gottes aufgehört haben, obwohl sie ihr ganzes Leben dafür alles gegeben, alles auf sich
genommen und viele Krisen gemeistert haben. Ich wage sogar zu sagen, dass das müde werden im Glaubensleben die größte Versuchung für uns alle ist. Sich einfach zurücklehnen, sich Predigten und schöne, ruhige Anbetungsmusik anhören ist manchmal alles, was noch bleibt, wenn überhaupt. Oder sich zu sorgen um Familienangelegenheiten, die durch das Sorgen nicht geändert werden können.

Das hört sich etwas hart an von mir, und man könnte meinen, ich vergönne es ihnen nicht. Mir kann es später einmal genau so gehen  aber jetzt bleibt mir nichts anderes als zu sagen:

WIR BRAUCHEN EUCH und EURE ZEIT IST JETZT!

Denkt doch nur mal an die jungen Christen, die manchmal mit vielen Situationen völlig überfordert sind, die Rat, Hilfe und Begleitung brauchen würden. Ihr hättet so viel zu erzählen, so viel weiterzugeben. Denkt doch mal an eure ganzen Krisen im Leben und wie ihr sie überstanden habt.
Erinnert euch an die schönen Erlebnisse mit Gott und eure Glaubensgeschwister! Ihr besitzt eine geistliche Reife, von der ein junger Mensch nur träumen kann. Ihr habt die Ehrfurcht vor Gott, die uns manchmal noch fehlt.

Im alten Testament wurden die Ältesten hoch angesehen. Lest mal in der Bibel die Geschichte von dem alten Eli und seinem Nachfolger Samuel (1. Samuel 3, 1ff). Samuel hat eine Stimme gehört, konnte aber nichts anfangen damit. Eli wusste aber, dass es Gottes Stimme war. Beide wurden gebraucht, um dem Volk zu helfen.

Ich kenne einige ältere Frauen oder Männer (leider nur aus dem TV oder Internet), die nicht aufgehört haben, ihrer Berufung zu folgen, tagtäglich nach dem Willen Gottes fragen und im Alter auch noch
„verrückte“ Dinge tun.

Diese sind es meistens, die mir mit Problemen am besten weiterhelfen können.
Warum? Weil sie wissen, wovon sie sprechen. Weil sie Vieles schon selbst erlebt haben. Eine davon sagte sogar einmal in einem Vortrag, wie sehr sie sich in jungen Jahren jemanden wie sich selbst gewünscht hätte, um zu wissen, was gerade passiert.

Und genau so geht es vielen von uns!

Schreibt eure Geschichten auf! Werdet kreativ!
Vergrabt euren Schatz nicht! Erzählt uns von euren
Erfahrungen! Betet für uns! Nehmt uns an der Hand auf unserem Weg mit Jesus.

Es ist alles gut!

Gott schenkt einen Frieden, den die Welt nicht kennt.

Manchmal ist es so, dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, zu beten und zu Ihm zu kommen, weil unsere Not unüberwindbar scheint.

Wüstenzeit.
Dann kommt Er zu uns und berührt unser Herz und zeigt uns:

Es ist alles gut!

Er lässt uns nicht alleine. Was sind unsere Sorgen im Vergleich zu Seiner Größe? .

Bittere Wurzeln

Bittere Wurzeln

…. Wer begreift, dass er der Geliebte Gottes ist, der braucht nicht mehr durch die Gegend laufen und um Anerkennung betteln

— Henry J. M. Nouwen

Begreifen wir das? Im Kopf vielleicht aber tief im Herzen? Gott spricht uns unsagbare Würde zu. Schon im Mutterleib sind wir bedingungslos geliebt. Unsere Herzen sind darauf ausgelegt, bedingungslos geliebt zu werden und kein Mensch kann diese Sehnsucht stillen.

Gottes Stimme ist allerdings nicht laut und die Stimmen der Welt sind viel, viel lauter. Manche Stimmen im Laufe unseres Lebens sind tatsächlich entwürdigend. Sie nehmen uns das weg, was wir von Gott her sind. Sie verletzen, beschuldigen, enttäuschen und zerstören dadurch unseren Selbstwert.

Aus diesen „bitteren Wurzeln“ wachsen Neid, Schuld, Wut, Eifersucht, Angst, Unzufriedenheit usw.,. Wir denken, wir kommen zu kurz und müssen uns unsere Anerkennung erbetteln. Manchmal denken wir auch, das ist Selbstschutz. Aber schlechte Gefühle sind Gift und Fesseln für unser Leben und unsere Beziehungen und können niemals Selbstschutz sein.

Wir verletzen dadurch Menschen und werden beziehungsunfähig. Wir manipulieren und lassen uns manipulieren, weil wir unsere wirkliche Würde und ihre Grenzen aus den Augen verloren haben. Natürlich ist es unmöglich sie ganz zu überwinden. Sie gehören zum Menschsein. Aber wir können Sie verringern. Es ist ein lebenslanger Prozess. Jesus ist der, der uns heil und frei machen möchte. Freie, gekrönte, zufriedene und beziehungsfähige Gotteskinder. Das möchten wir doch, oder? Ein ruhiges, unerschrockenes Herz, das ein Kommen und Gehen zulassen kann.

Hast du schon mal selbst bemerkt, dass du eifersüchtig bist? Gratulation. Ich denke, das ist der erste Schritt. Erforsche deine Gefühle. Lasse sie zu und spüre sie. Denke darüber nach. Du klagst dich nicht selbst an, wenn du bemerkst „Ups, das war jetzt Eifersucht oder Neid“. Indem wir es zulassen und die Schwäche zugeben, tun wir den ersten Schritt in Richtung Heil. Bitte auch Jesus darum, dich darauf hinzuweisen. Jesus liebt unsere Schwächen. Wenn du zu Ihm kommst, ist alles OK. Ganz egal, was du gerade mitbringst. Je echter du bist, umso besser.

Wenn du jemanden in deinem Leben hast, der dich seelsorgerisch betreut, kannst du das auch mit ihm besprechen. Solche Menschen haben meist auch viel psychologisches Wissen. Ich würde das auch wirklich raten, denn das Erkennen der zerstörerischen Gefühle bringt dich früher oder später in die Tiefe. In deine wirkliche Verletzung. In die „bittere Wurzel“. Da, wo Jesus hinmöchte. Wunden, die er durch sein kostbares Blut heilen möchte.

Je heiler ein Herz ist, umso besser kann es Gott hören und zulassen. Gott hat so viele Pläne für uns. Wir müssen uns nichts erarbeiten oder erkämpfen, um anerkannt zu werden. Gott kennt uns! Er ist ein barmherziger Vater. Bist du Vater oder Mutter? Du weißt, wie ein solches Herz schlägt? Man kann sehr, sehr viel Verzeihen und Lieben ohne Ende. Das Herz unseres Vaters im Himmel ist noch viel, viel barmherziger und größer.

Über Lob, Orden, Abzeichen, tausende Follower und Statussymbole darf man sich natürlich freuen aber sie sagen rein gar nichts über unseren Wert aus. Das alles kann morgen schon weg sein.