In der letzten Zeit macht mich etwas sehr nachdenklich, und zwar geht es um meine ältesten Geschwister im Glauben. Die Senioren.
Wie oft hören wir von ihnen: „Meine Zeit ist vorbei – jetzt sind die Jungen dran!“.
Warum denkt man bei dem Begriff „Berufung“ immer nur an junge Menschen? Ist man nicht im Alter auch noch ein Kind Gottes? Irgendwie ist es so, als ob Sie mit dem Fragen nach dem Willen Gottes aufgehört haben, obwohl sie ihr ganzes Leben dafür alles gegeben, alles auf sich
genommen und viele Krisen gemeistert haben. Ich wage sogar zu sagen, dass das müde werden im Glaubensleben die größte Versuchung für uns alle ist. Sich einfach zurücklehnen, sich Predigten und schöne, ruhige Anbetungsmusik anhören ist manchmal alles, was noch bleibt, wenn überhaupt. Oder sich zu sorgen um Familienangelegenheiten, die durch das Sorgen nicht geändert werden können.
Das hört sich etwas hart an von mir, und man könnte meinen, ich vergönne es ihnen nicht. Mir kann es später einmal genau so gehen aber jetzt bleibt mir nichts anderes als zu sagen:
WIR BRAUCHEN EUCH und EURE ZEIT IST JETZT!
Denkt doch nur mal an die jungen Christen, die manchmal mit vielen Situationen völlig überfordert sind, die Rat, Hilfe und Begleitung brauchen würden. Ihr hättet so viel zu erzählen, so viel weiterzugeben. Denkt doch mal an eure ganzen Krisen im Leben und wie ihr sie überstanden habt.
Erinnert euch an die schönen Erlebnisse mit Gott und eure Glaubensgeschwister! Ihr besitzt eine geistliche Reife, von der ein junger Mensch nur träumen kann. Ihr habt die Ehrfurcht vor Gott, die uns manchmal noch fehlt.
Im alten Testament wurden die Ältesten hoch angesehen. Lest mal in der Bibel die Geschichte von dem alten Eli und seinem Nachfolger Samuel (1. Samuel 3, 1ff). Samuel hat eine Stimme gehört, konnte aber nichts anfangen damit. Eli wusste aber, dass es Gottes Stimme war. Beide wurden gebraucht, um dem Volk zu helfen.
Ich kenne einige ältere Frauen oder Männer (leider nur aus dem TV oder Internet), die nicht aufgehört haben, ihrer Berufung zu folgen, tagtäglich nach dem Willen Gottes fragen und im Alter auch noch
„verrückte“ Dinge tun.
Diese sind es meistens, die mir mit Problemen am besten weiterhelfen können.
Warum? Weil sie wissen, wovon sie sprechen. Weil sie Vieles schon selbst erlebt haben. Eine davon sagte sogar einmal in einem Vortrag, wie sehr sie sich in jungen Jahren jemanden wie sich selbst gewünscht hätte, um zu wissen, was gerade passiert.
Und genau so geht es vielen von uns!
Schreibt eure Geschichten auf! Werdet kreativ!
Vergrabt euren Schatz nicht! Erzählt uns von euren
Erfahrungen! Betet für uns! Nehmt uns an der Hand auf unserem Weg mit Jesus.